Abbas Khider, geboren am 3. 3. 1973 als eines von neun Kindern in Bagdad, kam während seiner Jugendzeit in Kontakt mit regime-kritischen Parteien und Aktivitäten. Mit 19 Jahren wurde Khider aufgrund politischer Aktivitäten verhaftet und verbüßte von 1993 bis 1995 eine zweijährige Gefängnisstrafe, nach deren Entlassung er 1996 nach Jordanien floh; in den darauf folgenden Jahren hielt er sich als illegaler Flüchtling in verschiedenen Mittelmeer-Ländern (Ägypten, Libyen, Tunesien, Türkei, Griechenland und Italien) auf. Im Jahr 2000 fand Khider Asyl in Deutschland und erhielt 2007 die deutsche Staatsbürgerschaft. Khider holte Abschlüsse in drei Schularten nach (Arabische Schule, Fernschule, Studienkolleg) und studierte im Anschluss von 2005 bis 2010 Literaturwissenschaft und Philosophie in München und Potsdam. Er lebt derzeit in Berlin; zusammen mit seiner Partnerin hat er einen Sohn. Seit 2010 ist er Mitglied des PEN-Zentrums Deutschland und hat für sein Schreiben mehrere prestigeträchtige Preise und Stipendien erhalten.
* 3. März 1973
von Katrin Dautel
Essay
Dem irakisch-stämmigen Schriftsteller Abbas Khider gelingt es auf scheinbar unbeschwerte und humorvolle Weise von Diktatur, Haft und Folter sowie von Flucht und Exil zu berichten; dabei verbindet er Elemente der arabischen und europäischen Erzähltradition. Seine bildhafte, poetische Sprache steht im Kontrast zur Grausamkeit der eigenen Haft-, Folter- und Fluchterfahrungen, ...